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AMA-Skandal: Fleisch-Werbebroschüre für Kinder

28.08.2017

AMA-Skandal: Fleisch-Werbebroschüre für Kinder muß wieder eingestampft werden

Die AgrarMarktAustria (AMA), die aus Zwangsbeiträgen der Landwirte und aller Steuerzahler gespeist wird und zu deren Hauptaufgaben die Vermarktung der österreichischen Agrar- und Fleischprodukte gehört, hat sich jetzt schon die Allerkleinsten als Kundschaft vorgenommen: So hat sie kürzlich ein Kinderbuch entworfen, welches an Verachtung für die sogenannten „Nutz“tiere Rind, Schwein und Huhn und an verharmlosender Beschönigung der Tötung dieser Tiere kaum zu überbieten ist. Warum sich der bekannte Märchenerzähler und Autor Folke Tegetthoff für eine derart perfide Art der Beeinflussung unserer Kinder hergibt, bleibt indes ein Rätsel; daß sich die AMA für so etwas nicht zu schade ist, erstaunt weniger, versucht sie doch schon seit Jahrzehnten, der (fleisch-)konsumierenden Bevölkerung mit beschönigenden Bildern einer (praktisch nicht mehr existierenden) Bauernhof-Idylle Sand in die Augen zu streuen und systematisch zu verblöden.

In dieser Fleisch-Werbebroschüre erklären Rind, Schwein und Huhn, daß es quasi „ihre Aufgabe“ sei, zu Fleisch verarbeitet zu werden und daß „wir uns sicher wiedersehen werden“ (als Leichenteil am Kinder-Schnitzelteller?).  Und weiters, daß sie von „Spezialisten“ (den Schlachtern!) zum „Schnitzelstar“, „Kotelettwunder“ und „Mega-Überdrüber-Filet“ verarbeitet werden, und sie die Reise „von HIER nach DORT“ – was für ein Euphemismus für die systematische Quälerei bei der gewaltsamen und sinnlosen Tötung leidensfähiger Mitgeschöpfe – „nicht einmal merken“ würden… Solche Zeilen machen auch Tierschützer, die schon viel erlebt haben, sprachlos.

Der Werberat hat nach entsprechenden Protesten aus Tierschutzkreisen sofort reagiert und die Verbreitung untersagt, das Kinderbuch muß nun eingestampft werden, u.a. mit der Begründung, „daß die gewählte textliche und bildliche Darstellung ein verharmlosendes Bild der Fleischproduktion an sich und im Speziellen einer Schlachtung vermittelt und damit die kindliche Vorstellungsfähigkeit eindeutig überfordert wird.“  (siehe auch DER STANDARD: AMA erklärte Kindern Fleischproduktion-Werberat verlangt Kampagnenstopp). An diesem Beispiel zeigt sich jedenfalls auf sehr entlarvende Weise, welch Geistes Kind die AMA ist – wenn hier von Geist überhaupt die Rede sein kann…

Link Begründung des Werberates: www.werberat.at/verfahrendetail.aspx?id=2364

Mehr zum Thema „AMA – Dichtung und Wahrheit“ auch in unserer Fleischbroschüre „Nimm bitte das Tier vom Tisch“, zu bestellen in unserem Shop. Dort gibt es auch unsere etwas provokanten „AMA-Wütesiegel“ T-Shirts (siehe Foto links)!

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