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Indien: Tiere schützen, wo Menschen hungern

11.04.2014

srf.ch/das-tier-und-wir: Sie essen kein Fleisch, töten keine Tiere, fällen keine Bäume: die Bishnoi, eine kleine indische Glaubensgemeinschaft in Rajastan. Hier, am Rand der Wüste Thar, betreiben sie seit 500 Jahren radikalen Tierschutz – just dort, wo Armut grassiert und Menschen hungern. Es ist ein verstörendes Bild: Eine weibliche Bishnoi läßt eine verwaiste Gazelle an ihrer Brust Milch trinken. Das Bild ist aber auch symbolisch für den kompromißlosen Einsatz dieser kleinen Viehzüchterkaste und Glaubensgemeinschaft. Respekt gegenüber Tieren und Pflanzen Bishnoi heißt "29", denn ihr Religionsstifter, Guru Jambheshwar, stellte im 15. Jahrhundert 29 Regeln auf. Die meisten davon betreffen den Umgang mit der Umwelt: Man soll keine Tiere töten, keine grünen Bäume fällen, das Trinkwasser filtern, damit keine Lebewesen im Magen landen. Die Bishnoi halten Kühe, deren Milch sie verkaufen. Wenn die Kühe alt sind, werden sie liebevoll versorgt, bis sie eines natürlichen Todes sterben! Heute siedeln die meisten der 2,2 Millionen Bishnoi im indischen Gliedstaat Rajastan, am Rand der Wüste Thar. Dort leben trotz mißlicher Bedingungen auf einer Fläche von ca. 200.000 Quadratkilometer gut 13 Millionen Menschen. Deren Nahrung ist knapp, die wilden Tiere und die spärliche Vegetation sind unter Druck. Doch die Bishnoi sind überzeugt, daß man nur in der Wüste leben kann, wenn man ihre Lebewesen und Pflanzen respektiert. Daß sie Vegetarier sind, versteht sich von selbst. Mehr dazu HIER, sowie auf Wikipedia: 29 Lebensregeln der Bishnoi

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