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Tierschützer und Bauern gegen EU-Doppelmoral

16.08.2013

http://oe1.orf.at/artikel/348704, Morgenjournal, 14.8.2013

Proteste französischer Bauern machen auf eine Doppelstrategie der EU beim Tierschutz aufmerksam: Seit dem Vorjahr sind Legehennen-Batterien in der EU endgültig verboten. Die EU-Bauern mußten daher in den Tierschutz investieren. Gleichzeitig fördern aber EU-Länder und internationale Finanzinstitutionen Großproduzenten außerhalb der EU, in denen diese Tierschutzstandards nicht gelten.

EU stützt Legebatterien im Ausland
In der Kleinstadt Carhaix in der Bretagne haben Bauern Ende letzter Woche täglich 100.000 Eier auf Straßen und öffentliche Plätze geworfen. Sie protestierten damit gegen den Preisverfall bei gleichzeitig höheren Produktionskosten. Bauern der Region haben die Ladung abgeworfen, weil die Eier ohnehin nichts wert seien, wie Produzent Sebastien Saliou sagt: "Wir verkaufen derzeit deutlich unter den Produktionskosten. Für hundert Eier gibt's 5,50 Euro. Dabei müßten es mindestens sieben Euro sein, um ordentlich wirtschaften zu können." Legebatterien sind in der EU seit dem Vorjahr endgültig verboten. Doch das heißt nicht, daß auf dem Markt keine Eier aus Legebatterien zu finden sind. Denn für Importe aus Drittländern gelten die Standards nicht. Importe, die teilweise sogar indirekt durch EU-Steuergeld gestützt werden, haben österreichische Tierschutzorganisationen herausgefunden. (Siehe auch EU-Steuermillionen für Massentierhaltung).

Schutz für Tiere, Bauern und Konsumenten
Es geht dabei um Exportförderungen einzelner Länder und um Investitionshilfen für Agrarfirmen in der Ukraine, der Türkei, Rußland und Kasachstan, sagt Nicolas Entrup, Sprecher des Tierschutz-Bündnisses: "Es kann doch nicht sein, daß EU-Mitglieder als auch die EU selbst innerhalb der Europäischen Entwicklungsbank öffentliche Gelder verwenden, um Betriebe zu fördern und in die zu investieren, die entgegen EU-Bestimmungen produzieren". Legebatterien in der Türkei und der Ukraine, Schweine in engen Käfigen in Rußland, wie sie in der EU verboten werden - gestützt durch Investitionshilfen der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD). Fast 200 Millionen Euro hat die Bank dort in den letzten zehn Jahren investiert. Deutschland hat den Export von Käfigen für Legehennen gefördert. Mehr dazu HIER.

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