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Hobbyjagd: Prinz ermordet größten Braunbären

19.05.2021

Größter Braunbär Europas erlegt

wildbeimwild.com: Liechtenstein-Prinz Emanuel erlegt auf peinlicher Pirsch falschen Braunbär als Trophäe.

Die Braunbären sind in ganz Europa streng geschützt – sogar in ­Rumänien. Doch mit Geld können sich reiche Ausländer trotzdem eine Abschußbewilligung erkaufen. So zum Beispiel Prinz Emanuel von und zu Liechtenstein. Er ging laut rumänischen Behörden am 12. März in den Karpaten auf Bärenjagd. Einen Tag später schoß der Hobby-Jäger gemäß der rumänischen Umweltorganisation Agent Green den „größten Bären Europas“ ab – Braunbär „Arthur“. Das Wildtier galt seiner Größe wegen als Nationalstolz vieler Rumänen.

Die Abschußbewilligung habe jedoch einem anderen, jungen Bären (ein weibliches, eher kleines Tier), gegolten, der als Problembär bekannt war und auf einigen Bauernhöfen Schaden angerichtet hat. „Arthur“ lebte nur in den Tiefen des Waldes und ist nie in die Nähe der Orte gekommen. Eigentlich sollte sich die örtliche Jägerschaft um den Abschuß des Problembären in Ojdula kümmern. Wie kam der Prinz, der in der Steiermark lebt, überhaupt zur Abschußgenehmigung in Rumänien?

„Gleich verwerflich wie Elfenbeinhandel“

Wie es zu dieser Abschußbewilligung kam und wie viel er dafür bezahlen mußte, will Prinz Emanuel nicht beantworten. Der Verdacht: Der Hobby-Jäger, von Beruf Arzt, schoß „Arthur“ als Trophäe zum Vergnügen ab. „Ich persönlich möchte mich in keiner Weise in die Diskussion einbringen“, teilt der Prinz mit. Schriftliche Fragen zum Abschuß läßt er unbeantwortet.

Arthur war 17 Jahre alt und der größte in Rumänien je beobachtete Bär und wahrscheinlich der größte in Europa. Die Messungen des Kadavers zeigen, daß Arthur 593 von 600 Punkten hatte, was das Maximum ist, das in der Trophäenjagdindustrie möglich ist. Ich habe noch nie von einem solchen Rekord gehört. Es ist klar, daß der Prinz nicht gekommen ist, um das Problem der Einheimischen zu lösen, sondern um den Bären zu töten und die größte Trophäe mit nach Hause zu nehmen, um ihn an die Wand zu hängen. Wir haben es mit Wilderei zu tun, da er den falschen Bären erschossen hat.

Gabriel Paun, Biologe und Geschäftsführer der rumänischen Umweltorganisa­tion Agent Green, verurteilt die Trophäenjagd und erklärt weiter: „Das ist gleich verwerflich wie der Elfenbeinhandel.“ Denn Abschüsse großer männ­licher Tiere schwächen die Bärenpopulation. Das sei wissenschaftlich bewiesen. Der Umweltschützer fordert deshalb in einer Petition ein totales Verbot der Trophäenjagd für Ausländer.

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