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Horrorstall in OÖ - Wie geht es weiter?

26.05.2021

Horrorstall in OÖ – Rettung restlicher 13 Pferde verzögert - Wie geht es weiter in der Fernreith?

APA-OTS, 26.5.2021 - Vor ein paar Wochen konnte der Tierschutzverein ANIMAL SPIRIT endlich - nachdem von uns entsprechend Druck gemacht wurde - mit Unterstützung der Behörde erreichen, daß 17 von insgesamt 30 Pferden, darunter etliche trächtige Stuten, aus dem Horrorhof im Bezirk Wels-Land befreit werden konnten (siehe https://bit.ly/2QUCYPG). Die meisten davon konnten wir bereits auf gute Privatplätze vermitteln, eine hochträchtige Stute steht dzt. noch auf dem ANIMAL SPIRIT- Gnadenhof Engelberg.

Gnadenhofleiterin Marion Reisinger berichtet: „Unglaubliche Zustände herrschen in Fernreith, abgemagerte Pferde wie ich sie noch nie zuvor gesehen habe, durch Inzucht zum Teil halbblind, alte nicht heilbare Beinverletzungen – so schlimm, daß einer der jungen Hengste erlöst werden mußte. Ohne jegliche tierärztliche Versorgung mußte das junge Pferd vermutlich monatelang mit seinen schweren Verletzungen leben, um dann - nach seiner Befreiung - doch euthanasiert zu werden. Dazu sah ich auch noch gravierende Huffehlstellungen sowie weitere unbehandelte Verletzungen bei vielen der anderen Pferde.“

Warum das alles? Weil die zuständige Behörde jahrelang nicht entsprechend reagiert und nichts gegen diese offensichtliche Tierquälerei unternommen hat. Bescheid wußten sie, seit Jahren türmen sich lt. Aussage der zuständigen Juristin ganze Aktenberge zu dem Fall. Bereits vor Jahren sicherte uns der damals noch zuständige Amtstierarzt zu, er würde sich um die Pferde in Fernreith, Gemeinde Gunskirchen kümmern und alles unternehmen, daß es ihnen besser gehen würde. Auch wußte die BH um die jahrelang in finsteren Ställen eingesperrten Hengste, die jetzt erst mittels Schweißgeräten aus ihrem Gefängnis befreit werden konnten. Der Mist war so hoch, daß die Pferde fast aus dem ersten Stock schauten. Auch die neue Amtstierärztin hat das nur als „eine für Pferde passende Tretmistschicht“ bezeichnet und für in Ordnung empfunden. Auch wollte sie uns weismachen, daß sie von den eingesperrten Tieren im Stallbereich nichts wußte. Warum hat sie nicht in den Hof- und Stallbereich geschaut, als sie vor ca. einem halben Jahr dort war?

Der amtsbekannte aggressiv-cholerische Pferdebesitzer hat nun auf Druck von ANIMAL SPIRIT und der Behörde zumindest auf einen Teil der Pferde verzichtet, nämlich auf jene, deren Zustand am schlechtesten war, und auf die trächtigen Stuten. Wir konnten die meisten der Pferde trotz ihres schlimmen Zustandes auch rasch an wunderbare Endplätze vermitteln.

Was passiert nun mit den restlichen 13 Pferden am Horrorhof in Fernreith?

Marion Reisinger weiter: „Noch immer vegetieren vier Hengste mit Wissen der Behörde in dunklen Ställen dahin. Kein Auslauf, Finsternis, keine tierärztliche Betreuung, kein Hufschmied und auch oftmals kein Wasser und Futter. Die verbliebenen Hengste auf der Weide haben ebenfalls unbehandelte Krankheiten und Verletzungen. Auch wurden ihre Hufe noch nie ausgeschnitten und korrigiert, oft ist nur verschimmeltes Heu vorhanden. Nur gelegentlich werden die Pferde heimlich (aus Angst vor dem alten Choleriker) von Angehörigen gefüttert, damit noch Schlimmeres verhindert wird.“

Auf wiederholte Nachfragen bei der zuständigen BH lesen wir immer die gleiche Antwort: „Sie können versichert sein, daß hier die nötigen Schritte im Sinne des Tierschutzes und der Rechtsordnung umgesetzt werden.“ Jedoch passiert dann wieder nichts [....]

Marion Reisinger abschließend: „Mit welcher Begründung werden einige Pferde aus ein und derselben furchtbaren Haltung mit Unterstützung der Behörde unter Polizeischutz gerettet und die restlichen müssen dann dortbleiben und weiterhin leiden? Wann wird es auch für die restlichen 13 Pferde endlich eine adäquate Lösung geben? Und wird sich auch die Behörde an den Kosten beteiligen, wie es ihre Pflicht wäre? Ich werde nicht aufgeben, es muß nach all den Jahren endlich ein gutes Ende für die Pferde aus Fernreith geben und die schuldigen Personen müssen ihre gerechte Strafe bekommen.“

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