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IWC-Tagung: Walfang bleibt großteils tabu

26.10.2022
Bild von Alan Bedding auf pixabay.com

Erfolg für Artenschutz: Walfangverbot bleibt unangetastet

prowildlife.de: Gefährliche Resolutionen zum Walfang vereitelt

Auf der am 21.10.22 zu Ende gegangenen 68. Tagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) in Slowenien konnte ein Aufweichen des kommerziellen Walfangmoratoriums verhindert werden. „Gleich zwei Resolutionen, die das Walfangverbot im Visier hatten, sind gescheitert“, berichtet Dr. Sandra Altherr, die für die Artenschutzorganisation Pro Wildlife an der IWC-Tagung teilnimmt. Ihr Fazit: „Mit diesem Ergebnis können wir angesichts äußerst schwieriger Verhandlungen zufrieden sein.“ Am Donnerstag kam es zwischenzeitlich zum Eklat, als 17 Walfang-unterstützende Länder die Tagung für sieben Stunden boykottierten und damit das für Abstimmungen notwendige Quorum blockierten.

Die wichtigsten Entscheidungen der IWC 68

* Eine Resolution von Gambia, Guinea, Kambodscha sowie Antigua & Barbuda zielte darauf ab, Walfang als Beitrag zur Welternährung zu akzeptieren. „Diese Resolution war das größte Risiko der diesjährigen IWC-Tagung“, so die Pro Wildlife Sprecherin. „Entsprechend erleichtert sind wir, daß sie mangels Unterstützung gar nicht erst zur Abstimmung kam.“

* Der Karibikstaat und Japan-Verbündete Antigua & Barbuda wollte mit seiner Resolution die Rahmenbedingungen für eine Wiederaufnahme des Walfangs schaffen, fand jedoch ebenfalls keine Mehrheit.

* Die Diskussion über einen Antrag vier lateinamerikanischer Länder zu einem Walschutzgebiet im Südatlantik endete aufgrund der Blockadehaltung der Walfang-Befürworter ohne Abstimmung.

* Die von der EU eingebrachte Resolution zur Plastikvermüllung der Meere wurde im Konsens angenommen. […]

Kommerzieller Walfang in der Kritik

Seit 2011 haben Island und Norwegen zusammen 14,5 Millionen kg Walfleisch nach Japan exportiert – und dabei sowohl das Walfangverbot der IWC als auch das Handelsverbot für Wale durch das Weltartenschutzabkommen CITES ignoriert. „Nur dank der Artenschutzorganisationen kam dieses inakzeptable Verhalten bei der IWC überhaupt auf den Tisch“, betont die Pro Wildlife Sprecherin und appelliert abschließend: „Wir erwarten von der Europäischen Union, daß sie endlich gegen den Walfang in Europa vorgeht.“

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