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Jagd: Leserbrief zu NÖ Bezirksblätter

27.02.2017

"Experte für Fuchsjagd im Wienerwald“,  vom 23.2.17:

"Hegeringleiter Michael Göschelbauer läßt in seinem Kommentar genau die Selbstherrlichkeit und Überheblichkeit erkennen, die die Jägerschaft auszeichnet: "Das paßt nur Leuten nicht, die keine Ahnung haben" - jeder, der nicht dem eingeschworenen Kreis der Jäger angehört und gegen sinnloses Töten ist, hat natürlich keine Ahnung. Wenn man sich übrigens ansieht, was derzeit kiloweise von den selbsternannten "Hegern" in die Futterkrippen gekippt wird, fragt man sich schon, WER hier eigentlich keine Ahnung hat? (siehe auch den Artikel “Sinn oder Unsinn der Wildfütterung im Winter”). Und bezüglich Fuchsjagd: hier wird postwendend ein Experte zitiert, der allerdings oftmaliger Vortragender in Jägerkreisen ist, Interviews in Jagdzeitschriften gibt und auch schon mal vom NÖ Jagdverband zur kulinarischen Eröffnung der Wildbretsaison eingeladen wird - da tut man sich doch einigermaßen schwer, ihm einfach so zu glauben; noch dazu, wo es Studien gibt (siehe http://bit.ly/2mbypw9), die gerade in der exzessiven Bejagung eine der Ursachen für die Verbreitung des Fuchsbandwurmes sehen. Denn die Füchse antworten auf starke Bejagung mit höheren Wurfzahlen (ein Erhöhung, die die Jäger dann wiederum als Argument für die weitere Jagd hernehmen), also mehr Jungfüchsen, und diese sind anfälliger für den Fuchsbandwurm als adulte Tiere und scheiden dementsprechend eine höhere Zahl an Bandwurmeiern aus. Und im Übrigen könnte man den Fuchsbandwurm auch sehr gut mit Ködern bekämpfen, wie das ja auch bei der Tollwut erfolgreich durchgeführt worden ist.

Man muß also nicht unbedingt den Jagdschein haben und passionierter “Lustmörder” sein, um sich ein umfassendes Bild über Sinn und Unsinn der Jagd machen zu können - unabhängige Quellen können da ebenfalls äußerst hilfreich und informativ sein."

Tierarzt Dr. Franz-Joseph Plank, Obmann von ANIMAL SPIRIT

PS: Unsere aktuelle Petition gegen die Fuchsjagd in Österreich kann nach wie vor unterschrieben werden!

 

Siehe auch Pro-jure-animalis.de "Jägerlügen"

„Nie wird soviel gelogen wie nach einer Jagd, im Krieg und vor Wahlen.“ Dieses Zitat Ottos von Bismarck ist hinlänglich bekannt. Was der Staatsmann und Reichskanzler schon vor mehr als 100 Jahren erkannte, ist jedoch auch nur ein Teil der Wahrheit: Nicht nur nach der Jagd wird gelogen, sondern schon vor der Jagd oder besser gesagt, die Rechtfertigung für die Jagd basiert auf Lügen!

So beginnt beispielsweise jede Jagdsaison mit den alljährlich wiederkehrenden Zeitungsmeldungen, die eine dramatische Wildschweinschwemme verkünden. Nach Dezimierung wird geschrieen und somit haben die Jäger die Rechtfertigung für ihre Schießorgien. Daß die Jäger eigentlich die wahre Ursache des Problems sind, wird tunlichst verschwiegen. Erst durch die Jagdpraktiken steigen nämlich die Populationszahlen. Dies ist nur eine der Jägerlügen, zehn davon im bewährten Informations-Flyer „Jägerlügen“ zusammengefaßt.
Dieser Flyer ist einer unserem beliebtesten: Die Erkenntniswilligen gelangen durch die Lektüre zu einem Aha-Erlebnis und wir kommen oftmals ins Gespräch, die lodengrünen Leser fühlen sich jedoch angegriffen und entlarven ihre Gesinnung durch Beschimpfungen.“

 

Dazu passend: Der Jagdschein ist endgültig weg (www.pnp.de)

Das Ende des Straf-Instanzenwegs ist erreicht für den Jäger (61), der im Januar 2015 in Obernzell (Landkreis Passau – genau vis-à-vis von unserem Gnadenhof Esternberg) absichtlich zwei Jagdhunde erschossen hat: Nach Amtsgericht und Landgericht Passau hat nun auch das Oberlandesgericht (OLG) München darin einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz gesehen. Damit ist das Urteil rechtskräftig.

 

Tierschutz-Themen: