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Nachgedanken zu ZDF Übersee-Tiertransport-Reportage

27.11.2017

pro-iure-animalis.de: letzten Dienstag zeigte das ZDF in seinem Format „37°“ eine Reportage von Manfred Karremann zu Tiertransporten und dem Umgang mit Tieren hinter den südlichen Grenzen der EU. Rinder werden an einem Bein aufgeknüpft von Schiffen entladen, Gliedmaßen brechen, ihnen werden die Augen ausgestochen und die Sehnen an den Beinen durchtrennt, bevor die leidenden Tiere geschlachtet, oder besser gesagt im Schlachthof bei vollem Bewußtsein zu Tode gequält werden.

Die Reportage kommt u.a. zu dem Schluß, daß die Achtung vor dem Lebewesen und der Einfluß von Tierschutzgesetzen an der Grenze der EU enden. Ist dieses Fazit nicht zu kurz gedacht? Endet die Achtung nicht schon bei dem Schritt, die Tiere überhaupt an diese Grenze zu bringen? Wer sind die gefühlskalten Kreaturen, die in ihren Ministerien und Entscheidungsgremien solchen Horror beschließen und wegen ökonomischer Vorteile in die Tat umsetzen? Was nützen die Tierschutzgesetze von vermeintlich zivilisierten Ländern, wenn solche Deportationen zugelassen werden?

Wir stehen hier vor einer völlig degenerierten Moral aller politischer Parteien und die schweigsamen Kirchen sind nicht ausgenommen, die jedes Lebewesen, das nicht-menschlich ist, weitgehend aus ihrem Denken ausgegrenzt haben und es als beliebig verfügbaren Produktionsfaktor mißbrauchen. Es ist die große Heuchelei unseres anthropozentrischen Denkens, den Mensch allein als "Zweck an sich", den Rest der Lebenswelt aber als "Dreck an sich" zu behandeln. Unser Ekel und unsere Abscheu vor derartigem Denken und gefühlskastrierten Entscheidern sind grenzenlos! 

Zu der Reportage, die Sie hier finden, hat Bernd Wolfgang Meyer einen Kommentar geschrieben – lesen Sie hier!

Werden Menschenrechte verletzt, sei es im letzten Winkel der Welt, ist die Empörung groß. Menschenrechte sind in einer UN-Charta festgeschrieben, welche dann die Grundlage zur Empörung bildet. Tiere werden weltweit gequält. Ein Bespiel ist oben schon beschrieben, die Liste kann lange fortgesetzt werden, man denke nur an den Umgang mit Hunden im asiatischen Raum. Jeder der sich mit der Materie beschäftigt kennt die schockierenden Bilder.

Wie wäre es, wenn schon empathisches Umdenken der Mehrzahl der Menschen nicht in den Sinn kommt, mit einer UN-Tierrechte-Charta? Diesen wichtigen Ansatz verfolgt Peter Arras von der „Aktion konsequenter Tierschutz“ (www.akt-mitweltethik.de). Arras hat dazu eine Petition ins Leben gerufen (Anm.: ANIMAL SPIRIT hat diese bereits einmal verbreitet), die bis zum heutigen Tag mehr als 77.000 Unterstützer gefunden hat. In seinem Petitionstext schreibt er: „Es muß Aufgabe der Vereinten Nationen (UN) im 21. Jahrhundert sein, unsere Welt zu befrieden und Sadismus in jedweder Form – auch gegenüber Tieren - zu ächten.“

Die Kernforderungen sind in der Petition wie folgt formuliert:

1. Ächtung von Tierfolterungen, da es hierzu keinen vernünftigen Grund geben kann.

2. Intervention bei allen Staaten, die kein Tierschutzgesetz aufweisen, ein solches unverzüglich zu erlassen.

3. Einrichtung eines UN-Ressorts für interkulturelle Ethik und deren Entwicklung gemäß wissenschaftlicher Erkenntnisse.

4. Gründung einer UN-Organisation für Tierschutz und Tierrechte.

5. Proklamation, daß auch Nichtmenschen Bewohner dieses Planeten sind und ein naturgewolltes Anrecht auf Leben, Schutz und artgemäßen Lebensraum aufweisen, das von der Menschheit grundsätzlich zu respektieren und zu wahren ist.

Diese fünf Forderungen wirken zunächst sehr groß und sperrig, aber letztendlich sind diese nicht mehr als eine Minimalforderung für ein ethisches Selbstverständnis, das in einer zivilisierten Welt selbstverständlich sein sollte. Eine beschämende Tatsache!

Unterstützen Sie bitte die Petition von Peter Arras und verbreiten Sie die Aufforderung!

Hier geht es zu der Petition!

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