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Tirol: Behörden-Gemetzel an Rotwild

14.02.2020

Jagd/Tirol: Behörde verübt grauenhaftes Gemetzel an Rotwild im Gatter

In der Nacht auf Montag ließ die Landesveterinärbehörde Tirol 33 Stück Rotwild in einem Gatter bei Kaisers in Tirol erschießen. Auf etlichen Fotos ist Wild mit mehreren Einschüssen, und gebrochenen Kiefern zu sehen. Es muß eine regelrechte Hinrichtung der Tiere gewesen sein, die sich in ihrem panischen Fluchtverhalten hilflos an den Zaun drängten.

„Das ist ein Alptraum“

Norbert Lorenz, Bürgermeister der Gemeinde Kaisers, ehemaliger Berufsjäger, dazu: „Man hörte die Schüsse ja im Dorf. Das hat sicher 45 Minuten gedauert“, sagte er gegenüber dem Jagdmagazin „Wild und Hund“. Er sei dann sofort nach Beginn mit zwei weiteren Beobachtern zum Tatort geeilt, habe Fotos gemacht. „Das ist ein Alptraum“, meinte er. Noch am Wochenende hatten Tierschützer von RespekTiere.at versucht, das Gemetzel zu verhindern. Jetzt wurden nicht nur die 20 angepeilten Tiere getötet, sondern sogar 65 Prozent mehr.

Die Kronenzeitung schrieb dazu am 10.2.20: 33 Stück Rotwild tot

Anrainer empört: „Das war ein Gemetzel“

Die Stunde X schlug am Sonntagabend: Beauftragte Jäger schossen im dafür gebauten Gatter in der Tiroler Gemeinde Kaisers 33 Stück Rotwild, das Land will so die TBC-Gefahr eindämmen. „Es war ein 45-minütiges Gemetzel“, ist Dorfchef Norbert Lorenz fassungslos. Die Behörden sprechen von einer tierschutzgerechten Erlegung.

Gegen 19.30 Uhr alarmierten erste Salven die Bevölkerung. „Auch ich habe die Schüsse mitbekommen“, schildert Lorenz. Wie andere Bürger eilte er zur Fütterung „Holzrinner“, wo schon im Herbst ein Gatter für die massenhafte Erlegung errichtet wurde. Zeugen waren über die Szenen entsetzt: „Das Wild lief in höchster Panik umher, in einem Fall haben sich die Tiere gegenseitig die Kiefer eingerannt.“ Letztlich lagen 33 Stück Rotwild am Boden, darunter auch Hirsche, für die die Abschußquote eigentlich schon erfüllt ist. Weil nur zwei Jäger beteiligt waren, habe die Aktion entsprechend länger gedauert.

Proteste vor Ort
In den vergangenen Tagen hatten Einheimische mit Plakaten gegen die Massentötung protestiert. Am Sonntagabend kam es dann zu Schreiduellen. Ein Polizeiaufgebot rückte aus, um den Abtransport der Kadaver und die Jäger zu schützen. „Direkte Widerstandshandlungen oder Verletzte gab es nicht“, heißt es von der Polizei Elbigenalp.

Siehe auch „Tiroler Tageszeitung“: „Das darf nie wieder passieren“

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