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Veganes Schweinefleisch

10.01.2020

Veganes Schweinefleisch

www.stern.de: Schweinefleisch ist das beliebteste Fleisch der Welt. Nun soll auch fleischlos in den Handel kommen.

Bewußte Ernährung, Mitleid mit Tieren oder Protest gegen die industrielle Massentierhaltung: Es gibt viele Gründe, aus denen sich Menschen für eine vegetarische oder gar vegane Ernährung entscheiden. Und die Lebensmittelindustrie zieht mit: Ständig kommen neue Varianten auf den Markt, um ohne Reue dem Appetit auf Fleisch nachzukommen. Die neueste Kreation: veganes Schweinefleisch.

Der US-Hersteller Impossible Foods kündigte nun im Rahmen der Technik-Messe CES gleich zwei fleischfreie Produkte an, die wie Schweinefleisch schmecken sollen. Schon Ende des Monats soll es eine Frühstückswurst in den Handel schaffen, die in Kooperation mit Burger King angeboten wird. Zudem plant Impossible Foods mit Impossible Pork die Einführung von veganem Mett, das aber wie Hackfleisch verarbeitet werden soll.

Bei den Zutaten unterscheidet sich Impossible Pork kaum vom bereits erhältlichen Impossible Meat. Beide basieren auf einem Gemisch aus Soja-Protein, pflanzlichen Ölen und Wasser. Im Gegensatz zum Rinder-Ersatz soll die Schweine-Variante aber etwas fettiger sein. "Das erste was man schmeckt, ist die Saftigkeit, die Textur, dann kommt der Geschmack", erklärte Impossibles Forschungsleiterin Celeste Holz-Schietinger der "Washington Post". "Man  schmeckt das Fett und das Umami."

Blick nach Asien

"International war die häufigste Frage an uns, wann wir Schweinefleisch machen werden", erklärte Firmenchef Patrick Brown. "Es war also ein No-Brainer für uns". Damit macht sich Impossible bereit für den internationalen Markt. Während in der Heimat USA Rindfleisch bei den Kunden ganz oben steht, ist im globalen Vergleich Schweinefleisch deutlich beliebter. Brown und sein Team dürften vor allem den gigantischen asiatischen Markt im Auge haben.

Dafür sprachen auch die Probierhäppchen auf der CES: Laut "Mashable" bekamen die Besucher die in Vietnam beliebten Banh-Mi- und Bao-Sandwiches sowie asiatische Teigtaschen serviert, die mit dem Impossible Pork genannten Hack gefüllt waren.

Brown hatte Impossible Foods gegründet, nachdem er während eines Sabbaticals von seiner Arbeit als Biologe die Massentierhaltung als seiner Meinung nach größtes Umweltproblem identifiziert hatte. Seine Idee ist es, den Menschen eine schmackhafte Alternative zu bieten, um sie so vom Fleischkonsum abzubringen. Daher legt er auch Wert darauf, seine Produkte als "Fleisch" zu bezeichnen. Mittlerweile wurde aus der Idee ein einträgliches Geschäft: Im Sommer wurde Impossible Foods auf zwei Milliarden Dollar bewertet. 

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