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ANIMAL SPIRIT - Newsletter vom 07.02.2020

Kalb Mirabelle gerettet

07.02.2020

Kalb Mirabelle aus Mast-Horror gerettet

Gnadenhof Hendlberg: Vor 2 Tagen hat ANIMAL SPIRIT sich entschlossen, trotz praktisch voller Ställe, noch einem Mastkalb aus NÖ das Leben zu retten und es freizukaufen. Das Kälbchen – wir haben es „Mirabelle“ getauft – ist erst 5 Monate alt, aber schon relativ groß. Das rührt daher, daß es eine Kreuzung aus einer normalen Fleckvieh-Mutter und der Super-Fleischrasse „Weißblauer Belgier“ ist – de facto eine Qualzucht (s.u.), die in Österreich aber noch immer erlaubt ist!

Bevor wir näher auf den Irrsinn der diversen – und leider noch immer legalen - Qualzuchten in der v.a. von der ÖVP hochgehaltenen und seit Jahrzehnten protegierten „Nutztier“-Industrie eingehen, HIER ein kurzes Video von der Ankunft von Mirabelle am Gnadenhof Hendlberg in Laaben, NÖ, wo sie von unserer Jersey-Kuh Annemarie und den anderen Hoftieren neugierig begrüßt wurde. Sie hat sich inzwischen schon gut eingelebt (siehe Video HIER) und von möglichen Genschäden oder Erbkrankheiten ist vorerst – dank der gesunden Mutter – zum Glück auch (noch) nichts zu bemerken.

Wer für Mirabelle eine Patenschaft übernehmen will, kann das gerne HIER tun. Vielen Dank!

 

Tierschutz-Themen: 

Qualzuchten: Kühe als lebendige Fleischtheke

07.02.2020

Auf www.tz.de ist unter „Arme Muskelprotze: Wenn Tierzucht zur Qual wird“ zu lesen:

Der Kuh-Rasse der weißblauen Belgier fehlt ein Gen, das das Muskelwachstum stoppt. Die Tiere sind von Geburt an krank, doch Züchter schätzen sie - und nehmen ihre Qual in Kauf.

Erst auf den zweiten Blick sind diese Tiere als Kühe zu erkennen – die muskelbepackten Bullen und Mutterkühe sehen aus, als würden sie regelmäßig ins Fitneßstudio gehen. Doch die Fleischberge sind nicht antrainiert, sondern schlicht angefuttert. Möglich macht es eine Zucht, die konsequent auf dicke Muskelpakete setzte, das Ergebnis: Bei der Fleischrasse Weißblaue Belgier wird das Protein Myostatin, das normalerweise das Muskelwachstum hemmt, kaum hergestellt. Ein Gendefekt, den die Züchter schätzen, denn die Tiere setzen weniger Fett an und liefern bis zu 20 Prozent mehr Muskelmasse bei zehn Prozent weniger Knochen. So kann man aus ihnen also massenweise magere Steaks ernten. In Belgien sind diese Tiere die führende Fleischrasse, in Deutschland sind die Bullen beliebt, um sie in andere Rassen einzukreuzen.

Die Tiere sind von Geburt an krank, das ungehemmte Muskelwachstum führt zu vielen Problemen für die Rinder: Häufig können das Skelett oder die inneren Organe der überdimensionalen Muskelmasse nicht Stand halten, Knochen und Gelenke verformen sich und schmerzen ständig, Gelenksentzündungen sind nicht selten. Eine normale Geburt ist nicht möglich, weil die ungeborenen Kälber zu groß werden für das Becken der Kuh. Nach fünf Kaiserschnitten ist die Mutterkuh für weiteren Nachwuchs nicht mehr geeignet. Viele Kälber kommen zudem mit Mißbildungen zur Welt und sterben früh.

Hochleistungszucht ist fast immer Qualzucht. Einige Beispiele: Auch Mastschweine wachsen rasant. Vor 30 Jahren legten sie rund 580 Gramm pro Tag zu, heute sind es 800 Gramm. Das bedeutet, daß die Muskulatur schneller wächst als das Skelettsystem und als die inneren Organe. Knochenprobleme sind die Folge wie auch Herz-Kreislaufschwäche und plötzliche Todesfälle.

Mastputen, die in 24 Wochen bis zu 25 Kilo zunehmen, leiden fast zu 100 Prozent unter Fußballenentzündungen. Blutblasen an dem überdimensionierten Brustmuskel erleiden fast acht Prozent der Hennen und 27 Prozent der Hähne im Laufe der Mast.

Moderne Legehennen produzieren über 300 Eier im Jahr (1960: 150 Eier). Doch wenn sie nach ein paar Jahren als Suppenhühner geschlachtet werden, zeigt sich, daß sehr viele Tiere schwer krank waren und für den Verzehr nicht mehr geeignet sind. Ein Viertel der Tiere litt unter einer Bauchfellentzündung, jedes siebte Huhn hatte entzündete Eileiter.

Bei Milchkühen hat in den letzten 40 Jahren die Milchmenge um ein Drittel zugenommen. Die Zahl der Euterentzündungen hat im gleichen Zeitraum um 600 Prozent zugenommen!

Tierschutz-Themen: 

Datum: 

Freitag, 7. Februar 2020