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ANIMAL SPIRIT - Newsletter vom 16.06.2021

950 Hühner gerettet

16.06.2021

950 „ausgediente“ Hennen gerettet

Vergangenes Wochenende waren einige MitarbeiterInnen von ANIMAL SPIRIT unterwegs in OÖ, um gemeinsam mit weiteren fleißigen freiwilligen HelferInnen wieder einmal hunderte Hühnerleben zu retten. Sie hatten nach gut einem Jahr fleißigen Eierlegens „ausgedient“ und daher wurde ein Legehennenstall ausgeräumt: Es waren diesmal insgesamt 950 Hennen und Hähne im Bezirk Schärding. Die TierschützerInnen waren fast die ganze Nacht von Samstag auf Sonntag unterwegs, um die Hühner einzusammeln, zu verladen und auf ihre neuen privaten Lebensplätze zu bringen!

Tierpflegerin Sandra von Gnadenhof Hendlberg schreibt: „Dieser Bauer aus Oberösterreich ist zumindest jedesmal sehr bemüht, einen Lebensplatz für seine ausgedienten Hühner zu finden und hat uns daher die Hühner kostenlos überlassen. Bis in die frühen Morgenstunden haben wir die Hühner dann noch in unseren privaten Autos zu ihren neuen Plätzen bei verschiedenen Privatpersonen gebracht. Einige wenige, die sonst nirgends untergekommen sind, sind jetzt in unserer Herde am Hendlberg gelandet.

Obwohl die Hühner maximal 1,5 Jahre alt sind, ist es trotzdem für den Bauern nicht mehr rentabel – die Hühner legen weniger Eier und gehen in die Mauser, und deswegen wird der Stall - nach nur einer Legeperiode - geleert und wieder neu besetzt. Immerhin handelt es sich hier um einen vorbildlichen Freilandbetrieb mit großen fahrbaren (mobilen) Hühnerwägen – dadurch können die Hennen immer eine frische Weide genießen. Jetzt müssen sie keinen viel zu frühen Tod im Schlachthof mehr fürchten – wie jährlich fast 100 Millionen Hühner, allein in Österreich!“

Tierschutz-Themen: 

Vergessene Fische

16.06.2021

Fische: Die vergessenen Tiere

tierschutzbuero.de: Am 8. Juni war Tag des Meeres. Das „Deutsche Tierschutzbüro“ nahm das zum Anlaß, um einen intensiveren Blick auf den Fischfang und das damit verbundene Leid der Fische zu werfen. Denn Fische sind leider viel zu oft die vergessenen Tiere im Tierschutz. Dabei sind sie gleichzeitig die Tiere, die weltweit am meisten getötet und gegessen werden. 

Brutale Tötungsmethoden

Schätzungen zufolge sterben jedes Jahr durchschnittlich bis zu 2,7 Billionen Fische und andere Meerestiere einen qualvollen Tod. Genaue Angaben sind schwierig, da die Fischfangindustrie die Zahl der gefangenen Tiere in Tonnen mißt und nicht als einzelne Individuen. An Bord der Schiffe sterben viele von ihnen einen minutenlangen Erstickungstod oder werden, wie z.B. Thunfische, mit Messern abgestochen. Einige werden bereits in den gigantischen Netzen vom Gewicht anderer Tiere erdrückt. Weltweit gibt es kaum Gesetze, die Fische vor solch brutalen Tötungsmethoden schützen.

Ungewollter Beifang

Immer effizientere und modernere Fangmethoden haben in den letzten Jahren dazu geführt, daß die Meere hoffnungslos überfischt sind. Die Fischbestände sind weltweit um bis zu 80 % eingebrochen. Die Dunkelziffer fällt durch illegale Fischerei vermutlich weitaus höher aus. Besonders Mittelmeer und Atlantischer Ozean sind durch das Fangen mit gigantischen Schleppnetzen inzwischen so gut wie leergefischt. Die Ausmaße dieser Netze sind kaum vorstellbar! Jedes Jahr verfangen sich dort auch Hunderttausende Wale, Haie, Delphine und Schildkröten. Schwer verletzt oder tot wird der ungewollte “Beifang” zurück ins Meer geworfen.

Nachhaltigkeitsversprechen 

Zahlreiche Nachhaltigkeitssiegel, z.B. von ASC und MSC, sollen ein gutes Gewissen beim Fischkauf verschaffen. Es wird mit nachhaltiger Fischerei geworben. Die Überprüfbarkeit dieser Versprechen sind jedoch aufgrund mangelnder Kontrollen nicht möglich. Selbst bekannte Siegel wie die eben genannten können nicht garantieren, daß Fische aus nachhaltigem Fischfang bzw. Aquakultur stammen. Hinzu kommt, daß der Begriff „Nachhaltigkeit“ nicht geschützt ist und am Ende überhaupt nichts aussagt. Es bleibt wie auch bei anderen Tierwohlsiegeln ein Werbeversprechen auf Kosten der Tiere.

Alternative Aquakultur?

Aquakulturen gelten als Lösungsansatz im Kampf gegen die Überfischung im Meer. Etwa 50 % des konsumierten Fisches weltweit stammt aus Aquakultur. Dabei handelt es sich um nichts anderes, als Massentierhaltung unter Wasser. Wie Schweine an Land, werden die Fische dabei unter Wasser auf engstem Raum gehalten und gemästet. Und genau wie bei den sogenannten „Nutztieren“ an Land, führt das bei den Fischen zu Streß und Frustration. Eine Studie aus dem Jahr 2016 zeigt, daß etwa ein Viertel aller Lachse in Aquakulturen an Depressionen leiden. Diese Lachse (genannt „drop-outs“) lassen sich ohne jeden Lebenswillen an der Oberfläche treiben und verweigern die Nahrungsaufnahme. Ein klares Zeichen dafür, daß die Tiere in den engen Becken leiden.

Die beste Lösung

Der industrielle Fischfang hat gigantische Ausmaße angenommen und dramatische Auswirkungen auf den Lebensraum Meer. Die Aufzucht und Mast von Fischen in sogenannten Aquakulturen löst dieses Problem nicht, da Fische in Aquakultur zumeist mit wildgefangenem Fisch gefüttert werden. Zudem wirft die Haltung von Fischen in diesen Massentierhaltungen unter Wasser tierschutzrelevante Fragen auf. Die nachhaltigste und beste Lösung die Meere und ihre Bewohner zu schonen und zu schützen ist, kein Fisch zu essen. Mittlerweile gibt es zahlreiche, pflanzliche Alternativen, die ihn ersetzen können. Und auch Sushi schmeckt hervorragend ohne Fisch, wenn Du den Reis stattdessen reich gefüllt mit Pilzen, Gurke, Kürbis und anderem Gemüse servierst.

Tierschutz-Themen: 

Mobilfunk: Grund für weltweites Bienensterben?

16.06.2021

Gefahren der Mobilfunktechnologie, v.a. für die Bienen

www.kla.tv: Mehr und mehr Menschen leiden an Gesundheitsbeschwerden wie Schwindel, Kopfschmerzen, Herzrhythmusstörungen oder Schlaflosigkeit. Als Ursache wird häufig Streß angeführt. Der Dokumentarfilm aus dem Jahr 2012 zeigt auf, daß derartige Symptome häufig noch mit ganz anderen, weniger bekannten Ursachen zusammenhängen. Der Film nimmt uns mit auf eine Reise von unserer Entstehung an bis in die 1990er Jahre, als der Ausbau der drahtlosen Kommunikationstechnologie begann. Seither ist die Menschheit in einen Ozean künstlicher Frequenzen eingetaucht. Für das bloße Auge scheint der Planet derselbe zu sein, aber auf zellulärer Ebene ist es die größte Veränderung, der das Leben auf der Erde ausgesetzt ist. Die Auswirkungen sind nicht zu unterschätzen!

Aber auch die Tiere leiden – mehr als wir erahnen können – unter dem neuen permanenten Streß des Mobilfunks, wie z.B. die Bienen. Hier ein paar Auszüge aus dem Filmtext: Der englische Wissenschaftler Norman Carrick von der British Beekeepers Association (BBKA) sagt: „Wir wissen, daß Bienen empfindlich gegenüber Magnetfeldern sind. Wir wissen, daß sie in ihrem Körper Partikel aus Erdmagnetit haben. Man kann in Laboren nachweisen, daß man die Art, wie sie ihre Waben bauen, steuern kann, wenn man ein künstliches Magnetfeld erzeugt und es scheint naheliegend, daß Bienen Magnetfelder zur Orientierung nutzen.“

Erzähler: „Das empfindliche Gleichgewicht des Lebens auf der Erde wird durch die Abhängigkeit von den Bienen und deren Bestäubung der Pflanzen perfekt veranschaulicht. Es wird vermutet, daß das Leben ohne Bienen kaum eine Chance hätte. Die Bestäubung durch Insekten ist so ziemlich für alles nötig, was Essen interessant macht; also Früchte, Nüsse, all das benötigt Bestäubung durch Insekten, und Bienen sind die wichtigste Gruppe der Bestäuber. Rund 70 % der Nahrungspflanzen weltweit werden von Bienen bestäubt.“ Norman Carrick, BBKA: „Ja, wenn die Bienen nicht da wären, hätten wir eine sehr langweilige Ernährung, ja wir hätten eine sehr magere Existenz. Und natürlich bestäuben sie neben den Pflanzen, die wir zum Essen brauchen, auch die Wildpflanzen, und in vielen Fällen kennen wir die Details der Bestäubung gar nicht, aber wir können sicher sein, daß viele unserer Wildpflanzen ohne Bienen, die sie bestäuben, verschwinden würden.“

Titelstimme: „2006 geschah das Undenkbare: Bienenvölker rund um den Erdball begannen auszusterben und niemand konnte erklären, weshalb. Bienenvölker rund um die Erde fingen an zu kollabieren und niemand konnte erklären warum. Bienenzüchter begannen Verluste von 30 bis 90 Prozent ihrer Bienenstöcke zu melden... „

Warum werden Bienenstöcke plötzlich verlassen? Das hat sich auf Europa ausgeweitet, und es wurde festgestellt, daß die Bienenpopulation in 10 Jahren ausgelöscht sein könnte. Maryann Fraizer, Staatliche Universität von Pennsylvania: „Die Symptome sind, daß die Bienen relativ gesund und kräftig sind und innerhalb einer recht kurzen Zeit der Bestand an erwachsenen Bienen in dem Stock schwindet; er verläßt die Kolonie. Und was zurückbleibt ist viel Brut, also die jungen Bienen, Honig und Pollen. Der Rückgang an Honigbienen ist faktisch weltweit aufgetreten. Viele andere Länder berichten vom Rückgang der Honigbienen…. Diese aktuelle Sorge existiert etwa seit 2006 und insbesondere in den Vereinigten Staaten, wo viele Berufsimker plötzlich feststellten, daß ihre Bienen, die bis zu einem gewissen Zeitpunkt des Jahres gesund waren, dann im Spätsommer spektakuläre Verluste erleiden mußten. Und die schienen sich von allem zu unterscheiden, was man bis dahin gesehen hatte. Die Leute kamen also zu ihren Bienenstöcken und stellten fest, daß gar keine Bienen mehr da waren.

Das Bienensterben dieser Art, auch unter dem Begriff CCD -Colony Collapse Disorder- bekannt, wirkt sich auf Bienenvölker rund um den Globus aus, wobei einige Länder Verluste von bis zu 70% meldeten. Eine Vielzahl von Gründen wurde als Auslöser benannt. Doch keiner von ihnen konnte abschließend erklären, warum Bienen plötzlich nicht mehr zu ihren Stöcken zurückkehren – mit einer Ausnahme: Eine sensationelle Forschungsarbeit von Jochen Kuhn und seinem Team. In einem Experiment arbeitete der Doktor mit acht Bienenvölkern und plazierte ein gewöhnliches DECT-Telefon in vier von ihnen. Die Wissenschaftler überwachten dann, ob die Gegenwart eines DECT-Telefons darauf Einfluß hätte, ob die Bienen zu ihrem Stock zurückkehrten. Die Ergebnisse waren erstaunlich. Zu den Bienenstöcken, in denen keine DECT-Telefone plaziert waren, kehrten die Bienen in normaler Anzahl zurück. Aber zu den Bienenstöcken, die ein DECT-Telefon enthielten, kehrten kaum Bienen zurück. Zu einem der Bienenstöcke, die ein DECT-Telefon enthielten, kehrte keine einzige Biene zurück. Um die Tragweite von Dr. Kuhns Experiment vollumfänglich zu verstehen, müssen wir zuerst verstehen, wie ein DECT-Telefon funktioniert. Der Grund, warum Sie in Ihrem Haus herumlaufen und mit Ihrem DECT-Telefon telefonieren können, ist, daß die Basisstation Ihres DECT-Telefons elektromagnetische Wellen, Mikrowellen genannt, zu Ihrem Mobilteil sendet. Das ist exakt die gleiche Art, wie ein Mobilfunkmast mit dem Mobiltelefon kommuniziert. Ein DECT-Telefon ist im Wesentlichen eine Miniaturversion eines Mobilfunkmastes. Wenn eine Biene durch das beeinflußt wird, was von einem DECT-Telefon kommt, wird sie ganz gewiß auch durch das beeinflußt, was von einem Mobilfunkmast kommt. Und mit weltweit 4 Milliarden Mobilfunknutzern gab es plötzlich erschreckend viele Mobilfunkmasten. Der magnetische Orientierungssinn der Biene ermöglicht es ihr, sich anhand der Magnetfeldlinien der Erde zu orientieren. Eine Fähigkeit, in die sie Jahrmillionen an Feinabstimmung und Entwicklung investiert hat. Ist es da nicht naheliegend, daß eine so hohe Empfindlichkeit schon von den geringsten Änderungen des elektromagnetischen Umfeldes beeinflußt wird? Was bedeutet dann erst diese gigantische Veränderung, die fast über Nacht geschehen ist? Gibt es noch andere Spezies, die diese Empfindlichkeit gegenüber Magnetfeldern haben? Eine Empfindlichkeit, die sie letztlich für menschengemachte Frequenzen angreifbar macht? Unglücklicherweise deutet die Entdeckung eines neuen Proteins, das sich Cryptochrom nennt, darauf hin, daß alles Leben einen Magnetsinn hat.

Tierschutz-Themen: 

D: Prozeß gegen Rinderquäler

16.06.2021

Erster Prozeß und weitere Anklagen im Tierschutz-Skandal

zeit.de, Memmingen: Mehr als zwei Jahre nach Beginn des Skandals um massive Tierschutzverstöße bei Allgäuer Rinderhaltern kommt es zum ersten Prozeß. Das Memminger Landgericht habe in diesem Zusammenhang eine Anklage gegen zwei Landwirte aus dem Landkreis Unterallgäu zugelassen, sagte ein Sprecher. Der Prozeß soll demnach im Herbst dieses Jahres beginnen. Ein genauer Termin stehe noch nicht fest. Unterdessen hat auch die Kemptener Staatsanwaltschaft gegen drei Landwirte aus dem angrenzenden Landkreis Oberallgäu Anklage erhoben, die ihre Rinder nicht ausreichend versorgt haben sollen.

Zwischen Juli 2019 und Januar 2020 waren insgesamt fünf Höfe im Allgäu wegen teils massiven Tierschutzverstößen in die Schlagzeilen geraten. Bislang waren die Betreiber von drei Betrieben in diesem Zusammenhang angeklagt worden, zwei davon im Landkreis Unterallgäu.

Den beiden Männern, die sich wohl im Herbst vor Gericht verantworten müssen, wirft die Memminger Staatsanwaltschaft vor, 54 Rinder zwischen Juli und November 2019 nicht ausreichend versorgt zu haben. Einer der beiden Angeklagten hatte nach Bekanntwerden der Vorwürfe eingeräumt, Kälber preisgünstig von anderen Landwirten erworben zu haben. Manche Tiere seien krank gewesen, die Behandlungskosten habe er nicht stemmen können. Die Milchviehhaltung stellte der Betrieb mit drei Höfen in den Landkreisen Unterallgäu, Oberallgäu und in Kempten daraufhin ein. Im Januar 2020 verbot das Amtsgericht Neu-Ulm den Landwirten zudem vorläufig, weiter Tiere zu halten.

Zuletzt wurden auch drei Landwirte aus dem benachbarten Landkreis Oberallgäu wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz angeklagt. Dem Ehepaar und dem volljährigen Sohn werde vorgeworfen, zwischen Oktober 2019 und März 2020 etwa 100 Rinder auf ihrem Hof im Landkreis Oberallgäu vernachlässigt zu haben, sagte ein Sprecher der Kemptener Staatsanwaltschaft. Das Landgericht Kempten entscheidet nun, ob es dort zu einem Prozeß kommt. Wie lang es bis zu diesem Beschluß dauere, sei aber noch unklar, sagte ein Sprecher des Gerichts.

Das Landratsamt in Sonthofen hatte den drei Landwirten zunächst verboten, selbst weiter Tiere zu halten oder zu betreuen, nachdem Kontrolleure auf dem Betrieb „dramatische Zustände“ vorgefunden hatten. Viele der 480 Milchkühe und 100 Kälber seien krank oder unterernährt gewesen, etwa jedes zweite Tier hatte demnach wegen mangelhafter Haltung Klauenprobleme. Insgesamt herrschten den Angaben der Behörde zufolge „unhaltbare hygienische Umstände“.

Die drei Landwirte hatten daraufhin gegen das Tierhaltungsverbot am Verwaltungsgericht Augsburg geklagt. Letztlich einigten sie sich mit dem Landratsamt darauf, daß sie vorerst selbst keine Tiere mehr halten, aber auf anderen Höfen arbeiten dürfen. Den eigenen Rinderbestand hat die Familie inzwischen verkauft.

Tierschutz-Themen: 

Datum: 

Mittwoch, 16. Juni 2021