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Das Dezemberkälbchen „Alois“

05.12.2016

Heute können wir über ein glückliches Ereignis am Gnadenhof in Esternberg berichten: das erste Kälbchen am Hof wurde gestern Sonntag um 18 Uhr geboren - von der ausrangierten Milchkuh „Zita“ aus dem Pinzgau, die ANIMAL SPIRIT als bereits Schwangere vergangenen Juni vor dem Schlachthof gerettet hatte (wir haben darüber auch in einer APA-OTS-Presseaussendung berichtet). Gnadenhofleiterin Anita berichtet: „Ihr Geburtstermin war für Sonntag den 4. Dezember angesetzt und bereits Samstagnacht machten sich leichte Anzeichen der nahenden Geburt bemerkbar. Es war eine eiskalte sternenklare Nacht, in der wir alle 2 bis 3 Stunden unsere warme Stube verließen, um nach Zita zu schauen. Trotz der warmen Kleidung kroch uns die Kälte bis unter die Haut, als wir immer wieder Wache halten mußten. Doch Zita ließ sich viel Zeit, es verging der Sonntag Vor- und Nachmittag, ohne daß etwas passierte. Erst am späten Nachmittag begab sich Zita in unseren mit viel Stroh eingestreuten Offenstall, den wir zur Abkalbebox umfunktioniert hatten, um endlich ihr Kälbchen zu gebären.

Um 17 Uhr kam die Fruchtblase zum Vorschein, eine geraume Zeit später setzten die Geburtswehen ein, unsere beiden Mitarbeiter Gerhard und Josef fungierten dabei als professionelle Geburtshelfer: ganz in Ruhe halfen sie dabei, das „Dezemberkälbchen“ ans Licht der Welt zu holen. Es war für uns alle ein wunderbares und ergreifendes Erlebnis, für die meisten das erste Mal, daß wir so etwas erleben durften (da wir kein Zucht- sondern ein Gnadenhof sind, haben wir ja auch praktisch nie schwangere Tiere hier). Es dauerte dann nur kurze Zeit, bis Zita mit einem tiefen Muhen begann, das Kälbchen trocken zu lecken – ein natürlicher Vorgang, der allerdings den meisten Kühen in den modernen Massen-Milchbetrieben verwehrt bleibt! - , erst noch etwas ungestüm, doch dann recht zärtlich und voller Inbrunst. Wir haben heute unser Stierkälbchen „Alois“ getauft. Ein großes Dankeschön an unsere Mitarbeiter Gerhard, Josef, Sabine und Alexandra - die treuen Geburts-Helfer.“

Und das Schönste bei dieser Geschichte: Alois wird nie die Qualen eines Durchschnittskalbes aus der üblichen Massentierhaltung erleiden müssen: Trennung von der Mutter unmittelbar nach der Geburt, Einsperren in einer kalten Einzelbox, dann – für die Stierkälber - entweder stunden- bis tagelanger Transport nach Italien oder Spanien zum Mästen und Schlachten, oder hierzulande lebenslanges Einsperren in dunkle enge Gruppenboxen auf Vollspaltenböden zum Mästen bis zur „Schlachtreife“. Den weiblichen Kälbern droht die lebenslange Anbindehaltung als Gebär- und Milchmaschine! Mehr dazu in unserer Broschüre „Nimm bitte das Tier vom Tisch“.

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