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Der "böse Wolf"?

22.05.2018

Nochmal zum Thema Wolf:

Letzte Woche gab es wieder einmal eine „Wortspende“ seitens des österr. Bauernbundes (ÖVP) zum Thema Wolf, diesmal gar von seinem Präsidenten, dem NR-Abgeordneten Georg Strasser. Und wieder bekommt man als „Normalbürger“ und Nicht-Jäger den Eindruck, daß derzeit nichts Gefährlicheres in Österreichs Landen unterwegs ist als DER WOLF! 

Zitat aus dieser OTS-Presseaussendung vom 18. Mai: “Kommt der Wolf, stirbt die Almwirtschaft... Wölfe kommen bis zu den Höfen. Diese Situation ist nicht nur für unsere Tiere, sondern auch für die Menschen gefährlich”.

Vier Lämmer und ein Schafbock gehen angeblich laut DNA-Analyse auf das Konto eines Wolfes im Pongau (Salzburg), fünf Tiere also, die für die Wolfsgegner in ganz Österreich ein willkommener Anlaß sind, wieder ins Horn der Uralt-Ängste “Der Wolf ist gefährlich, der Wolf muß weg” zu blasen. Statt auf eine unbürokratische, rasche Entschädigung für die betroffenen Bauern und auf wirksame Abschreckungsmaßnahmen wie Herdenschutz-Hunde oder sogar –Esel (https://de.wikipedia.org/wiki/Herdenesel) zu setzen, juckt es Waidmänner und –frauen sogleich in den Fingern und sie erhoffen sich von der Politik endlich eine – sogar EU-rechtswidrige - Freigabe von Wolfsabschüssen. 

Wenn man zusammentragen würde, wie viele Nutztiere von Jägerinnen und Jägern “versehentlich” erlegt werden und die auf Almen üblichen Todesfälle (immer wieder stürzen Tiere dort in den Tod, oder brechen sich ein Bein und verenden) berücksichtigt, dürfte die Zahl der wirklich dem Wolf zuordenbaren Opfer gerade mal im Promillebereich liegen. Aber die Jägerschaft muß ihm halt immer wieder was ans Zeug flicken, sie kann es nicht ertragen, daß es da „Konkurrenz“ zu ihrer Jagdleidenschaft geben könnte. 

Apropos Jägerschaft: ANIMAL SPIRIT bekam kürzlich erneut Unterlagen eines ehemaligen Berufsjägers zugeschickt, die bildhaft die Grausamkeit der v.a. im Salzburgischen (u.a. Max Mayr-Melnhof) immer noch erlaubten Jagdgatter dokumentieren: „In den viel zu kleinen Wildgattern mit hohen Rotwildbeständen entstehen panikartige Ausbruchversuche am Gatterzaun, die sehr schmerzhafte Verletzungen verursachen und die teilweise zum Tod führen. Die Wildtiere erleiden zudem extremen Streß, der sehr häufig auch Fehlgeburten zur Folge hat…“.

Tierschutz-Themen: