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Papst Franziskus: Enzyklika "Laudato si", aber wieder ohne Tierschutz

21.06.2015

Am 18. 6. 2015 veröffentlichte der Papst die sog. "Öko-Enzyklika" Laudato Si (nach dem berühmten Sonnengesang des Hl. Franziskus). Immerhin ist es das erste Mal in der 2000-jährigen Kirchengeschichte, daß ein Papst überhaupt etwas Substantielles zum Klima- und Umweltschutz sagt (siehe auch www.sonnenseite.com): Darin fordert er u.a. Schluß mit Kohle, Gas und Öl und einen raschen Umstieg auf erneuerbare Energien (leider "vergißt" er dabei aber auf eine klare Verurteilung der noch viel gefährlicheren Atomenergie!). Die Privatisierung des Wassers sei eine „Menschenrechts-Verletzung“ und er kritisiert ein Wirtschaftswachstum, dessen oberste Werte Gewinnmaximierung und Ausbeutung der Erde sei. Aus dieser Erde werde dadurch eine „Müllhalde“. Er beklagt die Zerstörung der Umwelt, die Versauerung der Ozeane, die Verwüstung des gesamten Planeten, warnt aber auch vor der Gentechnik und vor einem Lebensstil, der zu immer mehr Reichtum von Wenigen und zu immer mehr Armut von Vielen führt. Hervorzuheben ist hier v.a., daß er den bekannten Satz der Bibel "Macht euch die Erde untertan" (Genesis 1,28) in "Macht euch der Erde untertan" umwandelt! Den Inhalt der Enzyklika sehen Sie HIER. Was allerdings - leider - wieder einmal auffällt, ist das völlige Ignorieren der Themen Tierschutz, Tierrechte oder gar Vegetarismus, die auf Umwelt, Klima, Ausbeutung der "Dritten Welt" und Verteilungsgerechtigkeit den allergrößten Einfluß hätten (siehe auch unsere Broschüre "Nimm bitte das Tier vom Tisch - Hintergründe und Abgründe der Fleischproduktion", zu bestellen HIER oder bei office@animal-spirit.at). Also gilt wohl für die Katholische Kirche nach wie vor das, was Franziskus` Vorgänger und noch immer in Papst-Weiß gekleidete Josef Ratzinger im Katechismus so - und bis heute gültig - formuliert hat: "Gott hat die Tiere unter die Herrschaft des Menschen gestellt ... Somit darf man sich der Tiere zur Ernährung und zur Herstellung von Kleidern bedienen ... Man darf sie sich in der Freizeit dienstbar machen. Und: Tierversuche sind in vernünftigen Grenzen sittlich zulässig..." Das hat leider rein gar nichts damit zu tun, was noch ein Heiliger Franzsikus vor 800 Jahren vergedacht und -gelebt hat; daran ändert auch eine neue - zugegebenermaßen für diese Kirche fortschrittliche - Enzyklika nichts - leider!

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