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EU-Subventionen für Lebend-"Schlachttier"-Transporte gestrichen

24.12.2005

EU-Subventionen für Lebend-"Schlachttier"-Transporte ab heute gestrichen
 

Ab heute, dem 24. Dezember 2005 werden die umstrittenen EU-Subventionen für Schlachtrinder-Exporte abgeschafft. Damit wird endlich einer jahrelangen Forderung verschiedenster europäischer Tierschutz-Organisationen, u.a. von ANIMAL SPIRIT, nachgekommen. 10 von 25 Ländern stimmten für den Subventionsstopp, das reichte mit den Enthaltungen aus, um eine Ende der EU-Exportsubventionen zu erreichen. Die EU-Landwirtschafts-Kommissarin, Mariann Fischer-Boel, betonte in ihrer Begründung, daß Tierschutzgründe für diese Entscheidung eine wichtige Rolle gespielt hätten.

Dennoch kann man von Tierschutzseite nur von einem Teilerfolg sprechen, denn die Förderungen für sog. "Zuchtvieh", von denen v.a. auch Österreich profitiert, bleiben weiterhin aufrecht. Es besteht somit die Gefahr, daß nun noch mehr Schlachtviehtransporte als sog. Zuchtvieh deklariert werden und der gängige Subventionsbetrug weitere Blüten treiben wird.

Dazu folgende Pressemitteilung von "Menschen für Tierrechte - Bundesverband der Tierversuchsgegner - Deutschland"

Teilerfolg fuer den Tierschutz: Endlich Exportsubventionen für lebende Schlachtrinder gestrichen

Der EU-Verwaltungsausschuss für Rindfleisch ist in seiner Sitzung vom 23.12. dem Antrag der EU-Kommissarin Mariann Fischer-Boel teilweise gefolgt und wird damit die seit langem umstrittenen Exporterstattungen für lebende Schlachtrinder ab sofort streichen. Der Export von so genannten Zuchtrindern, meist tragender Jungkühe nach Nordafrika, wird vorerst allerdings weiter subventioniert werden.

Der Bundesverband Menschen für Tierrechte, der seit 15 Jahren gemeinsam mit anderen europäischen Tierschutz- und Tierrechtsverbänden sowie dem Bund der Steuerzahler an vorderster Linie gegen diese Steuerverschwendung für Tierquälerei gekämpft hat, zeigt sich über diesen Erfolg jedoch nur teilweise zufrieden, da der nur geringfügig schonendere Transport von tragenden Kalbinnen auf Lkws und Schiffen über das Mittelmeer nach Marokko oder Algerien vorerst auch in Zukunft mit Steuergeldern gefördert werde. "Die Gefahr, daß zukünftig Schlachttiere als Zuchttiere deklariert und mit Subventionen in den Nahen Osten exportiert werden, ist groß", meint Dr. Pedro de la Fuente, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte.

Im Jahr 2004 wurden 113.201 so genannte Schlachtbullen lebend von Deutschland zumeist in den Libanon exportiert, 205.128 aus der EU insgesamt, von Januar bis Oktober 2005 waren es rund 30.000 deutsche Schlachtrinder.

Mit Sorge beobachtet der Bundesverband Menschen für Tierrechte auch die zunehmenden Ausfuhren von lebenden Rindern aus Brasilien bis in den Libanon. Hier müsse verstärkt auf internationale Tierschutzstandards hingewirkt werden.

 

 

 

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