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Neue neuseeländische Schächt-Studie zum Schmerzempfinden

12.11.2009


Das Leiden der Tiere beim betäubungslosen Schächten Eine neue wissenschaftliche Studie über das Leiden der Tiere beim betäubungslosen Schächten, die kürzlich in "
New Scientist" veröffentlicht wurde, zeigt neuerlich auf, was für jeden mitfühlenden Menschen ohnehin selbstverständlich ist:

Gehirnsignale haben gezeigt, daß Kälber tatsächlich Schmerz empfinden, wenn sie nach dem jüdischen und moslemischen Gesetz, also betäubungslos geschächtet werden; diese Erkenntnis soll nun mehr Druck dahingehend ausüben, daß die übliche Schächt-Praxis in Zukunft humaner durchgeführt wird. "Ich denke, daß unsere Arbeit die besten Beweise dafür liefert, daß diese Praxis sehr schmerzhaft ist," sagte Craig Johnson, der die Studie an der Massey Universität in Neuseeland geleitet hat. Johnson faßte seine Ergebnisse kürzlich in London zusammen, wo er einen Preis von der "Humane Slaughter Association" entgegennahm. Sein Team konnte auch beweisen, daß entsprechende Schmerzzeichen verschwinden, wenn das Tier vor bzw. kurz nach dem Schächtschnitt sachgemäß betäubt wird. Diese Ergebnisse erhöhen den Druck auf die genannten religiösen Gruppen, ihre Schächt-Praxen zu überdenken. In den meisten westlichen Ländern müssen Tiere betäubt werden, bevor sie geschlachtet werden, aber es gibt (so auch in Österreich und Deutschland, Anm.) Ausnahmebestimmungen für Religionsgemeinschaften, in erster Linie für das jüdische "Shechita" sowie das moslemische "Dhabiha". Tierschutz-Organisationen (so auch ANIMAL SPIRIT) fordern bereits seit Jahren, daß diese Ausnahmeregelungen endlich gestrichen werden müßten, wie das z.B. in Norwegen bereits der Fall ist. Die Studie von Craig Johnson basiert einerseits auf Ergebnissen bei menschlichen Freiwilligen, bei denen spezifische Muster elektrischer Gehirnaktivitäten gemessen wurden, wenn sie Schmerz empfanden. Andererseits waren diese Elektroenzephalogramme aber auch bei mindestens acht weiteren Säugetier-Arten reproduzierbar, bei denen bekannt ist, daß sie Schmerz empfinden können. Johnson entwickelte eine Methode, bei der die Tiere nur so leicht anästhesiert wurden, daß sie zwar keinen Schmerz spüren konnten, jedoch dieselben elektrischen Schmerz-Signale gemessen wurden, wie wenn sie wach gewesen wären. Das Wissenschafts-Team schnitt zudem in die Hälse der Kälber in der gleichen Weise, wie es die jüdischen und moslemischen Schächt-Methoden vorsehen. Das folgende Schmerz-Signal dauerte bis zu 2 Minuten nach der Inzision, das Bewußtsein verloren die Kälber erst nach 10 bis 30 Sekunden, manchmal sogar noch länger! Die Forscher zeigten auf, daß der Schmerz durch das Durchtrennen der Hals-Nerven entsteht, und nicht durch den Blutverlust, was bedeutet, daß die durchtrennten Nerven Schmerz-Signale bis zum endgültigen Eintritt des Todes senden! Vergleichend dazu betäubten sie die Tiere 5 Sekunden nach dem Halsschnitt und zeigten auf, daß so das Schmerz-Signal sofort verschwand. "Diese Erkenntnisse waren zwar keine Überraschung für mich, aber die genannten religiösen Gemeinschaften zeigen sich zumeist völlig uneinsichtig was das Schmerzempfinden der Tiere betrifft, daher könnten die Ergebnisse eine Überraschung für sie sein", sagte Johnson abschließend.

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